Unsere Trinitatiskirche wird 100 Jahre alt –
als eine der ältesten evangelischen Kirchen in Münster.
Dieses besondere Jubiläum möchten wir gerne mit Ihnen feiern.
Insbesondere zum
ökumenischen Festgottesdienst
am Sonntag, dem 15. Dezember 2024 um 11 Uhr
laden wir Sie herzlich ein. Im Anschluss findet ein Empfang statt.
Im Namen des Presbyteriums der Ev. Thomasgemeinde
Pfarrerin Nele Kaiser
Veranstaltungen am Festwochenende
Stationen der "Kleinen auf der Geist" - Trinitatiskirche
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1924 Aufbruch
In der Loddenheide entsteht ein Flugplatz, der Dortmund-Ems-Kanal erhält eine neue größerer Schleuse, die Industrie breitet sich in Münster aus. Die Bevölkerung in Münster wächst. Im Süden Münsters ist der Zuwachs besonders stark. Baugenossenschaften und Bauvereine errichten neue Siedlungen. So entsteht auch rund um den Geistbach die Gartensiedlung „Habichtshöhe“.
„Kein Stadtteil in Münster hat in den Jahren nach dem Kriege eine so starke Entwicklung erlebt als der Süden, die früher fast ganz ländlich besiedelte Geist. Wer die Verhältnisse vor dem Kriege (1. Weltkrieg) gekannt hat und heute die Geist wiedersieht, wird sie fast nicht wieder erkennen. Die Neusiedlungen erstrecken sich über weite Feldstrecken von früher und haben sogar in die schönen Waldungen des Düesberg-Busches übergegriffen und die Bahn nach Wanne weit überschritten.“ (Franz Zons)
In Münster gibt es damals eine evangelische Gemeinde mit zwei Kirchen, der Apostelkirche und der Erlöserkirche. Es wird immer schwieriger die wachsende evangelische Gemeinde zu versorgen. Daher beschließt das Presbyterium am 03.06.1924 eine Notkirche im Süden Münsters zu bauen. Dafür erhält die evangelische Gemeinde von der Stadt Münster ein Grundstück zwischen Wörthstraße, Hammer Straße, Straßburger Weg und Fehrbellinweg. Am 07.07.1924 nimmt das Presbyterium den Plan von Architekt Lenz an. Am 26.11.1924 beschloss das Presbyterium die Notkirche am 14.12.1924 10:00 Uhr (!) einzuweihen.
Heilig-Geist sollte die Notkirche heißen, doch St. Joseph hatte diesen Namen schon für die geplante neue Kirche an der Metzer Straße festgelegt. So erhielt die kleine Notkirche den Namen „Die Kleine auf der Geist“.
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1933 Versuchung
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten werden für die Evangelische Kirche in Deutschland Reichskirchwahlen angeordnet. Ziel ist es eine Mehrheit der „Deutschen Christen“ in den Presbyterien zu etablieren. Pfarrer Fiebig, Pfarrer in „Der Kleinen auf der Geist“ ist Mitglied bei den „Deutschen Christen“. Am Wahltag rief er die Gemeindemitglieder von der Kanzel dazu auf, bei der Wahl bitte dem Wunsche des Führers zu folgen.
„Die nationale Regierung ruft die Kirche zum sittlichen Umbau unseres Volkes. [...] Aufgabe des evangelischen Jugendwerkes ist es, zu vertieftem, verantwortungsvollem Volks- und Staatsbewusstsein zu führen.“ (Walter Fiebig)
Entsprechend organisierte Pfarrer Fiebig 1934 in der Kirchengemeinde Münster die Überführung aller evangelischen Jugendverbände in die Hitlerjugend. Konfirmandeneltern forderte er auf, ihre Kinder „im Ehrenkleid der deutschen Jugend“ zur Konfirmation erscheinen zu lassen; gemeint waren damit die Uniformen von BDM und HJ.
Als Gemeindepfarrer war Pfarrer Fiebig beliebt. Selbst Gemeindemitglieder, die der „Bekennenden Kirche“ nahestanden und damit in Opposition zu den „Deutschen Christen“ waren, lobten seine Gemeindearbeit und seinen kirchlichen Unterricht.
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1944 Zerstörung
Die Alliierten bombardierten im 2. Weltkrieg in 102 Luftangriffen Münster. Der erste Tagesangriff der Alliierten auf Deutschland am 10.10.1943 traf Münster. Insgesamt fielen in den Kriegsjahren 32.000 Sprengbomben, 640.000 Brandbomben und 8.000 Phosphorbomben auf Münster.
Das Gelände an der Wörthstraße, welches für den Bau einer großen evangelischen Kirche vorgesehen war, wurde 1941 für den Bau des Schützenhofbunkers abgetreten. Am 18.11.1944 beschädigte eine Sprengbombe den Bunker. 68 Menschen kamen ums Leben. Schon am 5.10.1944 wurde „Die Kleine auf der Geist“ von Brandbomben getroffen und brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Pfarrer Fiebig organisierte mit Gemeindemitgliedern Baumaterialen und stützte das Dach der Kirche, das einzustürzen drohte, ab.
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1949 Wiederaufbau
Am 23.05.1949 wurde die Bundesrepublik Deutschland gegründet und am 07.10.1949 die Deutsche Demokratische Republik.
Nach der Währungsreform am 20.06.1948 stieg die Wirtschaftsleistung in Deutschland stark an. Bereits 1949 erreichte man wieder das Niveau von 1936. Es war der Beginn des deutschen Wirtschaftswunders.
In Münster wird der Gasspeicher am Albersloher Weg in Betrieb genommen. Der Rat der Stadt Münster beschließt beim Wiederaufbau der Innenstadt Aussehen und Charakter des Stadtbildes zu wahren. Für die neue Wohnsiedlung „SentruperHöhe“ wird der Grundstein gelegt und die erste Oberleitungsbus-Linie vom Hauptbahnhof über den Servatiiplatz bis zum Neutor wird in Betrieb genommen.
Ursprünglich plante die evangelische Gemeinde den alten Bunker an der Wörthstraße zu einer „Bunkerkirche“ umzubauen, denn die „Die Kleine auf der Geist“ galt vielen Gemeindemitgliedern noch als Notkirche.
Da die vorhandenen finanziellen Mittel der Gemeinde nicht für einen Neubau an der Wörthstraße ausreichten, entschloss sich das Presbyterium dazu „Die Kleine auf der Geist“ wieder aufzubauen. Ihrem notdürftigen Wiederaufbau folgte in den Jahren 1954/1955 eine gründliche Instandsetzung.
Bei der Weihe „Der Kleinen auf der Geist“ am 12.06.1949 beschloss das Presbyterium spontan die Kirche „Trinitatiskirche“ zu nennen.
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1969 Erneuerung
Bands und Musiker der Folk- und Rockmusik begründeten in Woodstock den Mythos eines friedliebenden, künstlerischen und anderen Amerika. In Münster protestieren Studenten gegen Kurt Georg Kiesinger. Die Friedensschule beginnt mit dem Unterricht und Jimi Hendrix tritt in der Halle Münsterland auf. Prägend war jedoch für das Jahr 1969 die erste bemannte Mondlandung in der Geschichte der Menschheit.
„Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen… ein… riesiger Sprung für die Menschheit.“ (Neil Armstrong)
Die eilige Instandsetzung nach dem Krieg führte dazu, dass die Trinitatiskircheam 12.02.1969 wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste. Das Presbyterium unter Leitung von Pfarrer Christian Fuchs beschloss in seiner Sitzung im gleichen Monat auf einen Neubau zu verzichten und die Notkirche durch einen Umbau in einen endgültigen Zustand zu überführen:
- Nachholarbeiten zur Stabilisierung und Neueindeckung des Daches.
- Umbauarbeiten der Decke, Vergrößerung der Fenster, Stabilisierung der Wände.
- Künstlerisch gestaltete Fenster auf beiden Seiten.
Der Einzug in die wiederhergestellte Kirche erfolgte am 5. Oktober 1969, dem 25. Jahrestag ihrer Zerstörung durch Brandbomben.